Hola! Und Sat Nam,
nach 582 Kilometern habe ich Galizien erreicht, noch immer ganz ohne Blasen! aber mit vielen wunderbaren Erfahrungen und Begegnungen.
Es scheint eine Fügung zu sein immer genau den Menschen zu begegnen, die ich gerade brauche. Sei es, dass ich ein ordentliches teaching erhalte :) oder mich meine Beine weitertragen als geplant und genau zu der Herberge führen, in der etwas Großartiges auf mich wartet.
Die Herberge MONTE IRAGO in FONCEBADON wird mir immer in Erinnerung bleiben, als ein Meilenstein meines Wachstums.
Als ich eintrat – es war ein eisigkalter Tag mit heftigem Regen – war da ein Kaminfeuer und darüber ein Sammelsurium spiritueller Weisheiten. Und ein Bild von Guru Ram Das! Wenn das kein Zeichen ist…
Wie sich herausstellte unterrichte ein Lehrer jeden Morgen Kundaliniyoga. Also beschloss ich, entgegen meiner Gepflogenheit, erst später aufzubrechen, um eine Yogastunde am Camino zu erleben.
Wow, ganz viele junge Menschen, die ebenfalls auf dem Camino unterwegs sind, haben ebenfalls mitgemacht; und fanden es toll.
Und dann kam es wieder anders, denn ich lernte dort auch einen Reikimeister kennen, den ich fragte, ob er mir eine Behandlung geben könnte. Da es erst am Nachmittag möglich war blieb ich also einen zweiten Tag, machte Seva und wurde von vielen guten Gesprächen bereichert.
Die Reikisession war dann ein absoluter Durchbruch für mich. Was auch immer Manuel, dieser Schamane, mit mir gemacht hat, es war mehr als Reiki und ich werde ihm immer dankbar dafür sein.
Und so war das Ablegen meines Steines am Cruz de Ferro mehr ein symbolischer Akt alten Ballast loszulassen. Ich dachte noch einmal an den Strand von Polihale auf Kauai, woher ich ihn mitgebracht hatte, und womit ich eine besondere Erfahrung verband. Die letzten Monate hatte ich täglich mit ihm meditiert, und nun war es an der Zeit, all das was ich in ihn hinein gegeben hatte los zu lassen. Von Nebel umgeben, ohne jede Fernsicht, schien mir auch das symbolisch: ich habe keine Ahnung was der Camino noch für mich bereit hält.
Nun bin ich also in Galizien, das landschaftlich dem Schwarzwald gleicht. Allerdings mit ganz anderen Temperaturen.
Jetzt beginnen die Berg- und Tal-Etappen, wo ich bei über 30 Grad definitiv an meine Grenzen komme.
Aber es ist auch eine wahre Freude zu laufen, manchmal fühlt es sich an wie „gelaufen werden“!
Ein Pilger, der schon mehrfach den Camino lief, hat mir erklärt, dass es in diesem letzten Teil des Caminos um den Tod geht.
Das Ego loslassen…
Bis Finesterre hab ich ja noch ein paar Kilometer.
3 Antworten auf „Mein Jakobsweg, Galizien“
liebe Jodha, ich bin sehr berührt von deinen Nachrichten, von deinen Erfahrungen und Eindrücken. Vielen Dank das ich teilhaben darf.
Satnam weiterhin auf deinem Weg, Conni
Hola Claudia. Wir fahren auch zum Cap Finisterre. Wann wirst du vorraussichtlich da sein? Hab deine berichte alle gelesen u bin beeindruckt . Es wäre schön, wenn wir uns am Cap begegnen würden.
Geniesse deine Erholung.
Sat nam Freia
Liebe Freia,
wie wunderbar von dir in Finesterre empfangen worden zu sein :)